Freitag, 30. April 2021

12tel Blick im kalten April

Fotoprojekt: 12tel Blick
Monatlich ein Foto, immer vom gleichen Standpunkt aufgenommen,
dokumentiert die Natur im Wandel der Jahreszeiten im Jahresverlauf.

In diesem Jahr lässt der Frühling richtig lang auf sich warten - es gab zwar sonnige Tage, doch war es hier in Mitteldeutschland noch winterjackenkalt und das Baumgrün sprießt nur sehr zögerlich. Doch viele Insekten sind schon unterwegs, wie auch das Pfauenauge, welches auf meinem Blick-Weg eine kurze Pause eingelegt hat.


Zu gerne geh ja am Spätnachmittag spazieren, doch sollte ich in Zukunft eine andere Tageszeit für meinen 12tel-Blick Walk wählen!
Die Sonne hat mich dermaßen geblendet, dass ich fast blind fotografieren musste, aber es hat mir dieses schöne April-Bild mit LensFlare-Effekt beschert.


Hier oben auf dem Berg (530 Höhenmeter) sind Bäume und Büsche noch immer kahl...

Elfbuchenwiesen - 27.04.21     -      18:10 Uhr


... aber endlich sind die Galloways wieder da!
Ein Wanderweg führt quer über die Weide, und man kann sich den so friedlichen großen Tieren ganz unbesorgt nähern. Sie lassen sich beim Fressen überhaupt nicht stören.



Aber man sollte schon immer aufpassen, wo man hintritt!



Ich freue mich über Bachstelze und Goldammer, und die ersten Schwalben heute über mir!




Erst ganz wenige Weißdornblüten sind geöffnet - hier mit Grauer Sandbiene


Mondaufgang
Der Blick vom Balkon wird diesmal ziemlich dunkel, 
den großen Vollmond dieser Woche musste ich einfach festhalten.
Ohne Stativ, nur aus der Hand fotografiert...die Silhouette der Tannen links und rechts haben mir geholfen, den richtigen Ausschnitt zu finden.


Tannenwäldchenblick 27.04.21      -       22:05 Uhr
Für den nächsten Monat garantiere ich ein saftig grünes Bild, zumindest zur Hälfte!

Mit der Waldblümchen-Collage schicke ich meine April-Impressionen in Evas-Blicksammlung.


Sonntag, 25. April 2021

Postkunst-Projekt: Frühlingspostkunst 2021

Collagrafie - Materialdruck 
Thema: Insekten
... wollen die beiden kreativen Köpfe Michaela und Tabea vom Postkunstwerkblog in diesem Frühling von uns sehen, und es haben sich wieder über 200 Teilnehmerinnen angemeldet!

Dieses Mal wird es großformatig: Ein mittig gefaltetes A3-Papier ergibt vier A4-Seiten, die mit Collagrafiedrucken gestaltet und letztendlich zu einem großen Buch gebunden werden sollen.
8 Personen pro Gruppe, doch es gibt da ja auch noch die traditionelle Tauschpost...
Mir war gleich klar: Das wird sehr zeitaufwändig!














Von Collagrafie hatte ich noch nie vorher gehört...das Wort Collage steckt mit drin...und nach ein paar Videos zur Info habe ich gleich losgelegt und spontan eine erste Druckplatte erstellt.
Grundplatte: ein stabiler Karton, beklebt mit diversem Material, nach dem ich nicht lang suchen musste. Klebstoff: schnell trocknender Holzleim Ponal-Express
Versiegelung durch 2-malige Lackierung, auch des Rückens und der Kanten


Und schon konnte das Probedrucken starten auf stets angefeuchtetem Papier!
Ein Klemmbrett erwies sich als sehr hilfreich, nichts konnte verrutschen und ich konnte immer mal schauen, ob überall auch Farbe abgedruckt war und wenn nötig, das Blatt nochmal senken, um noch einmal darüber zu reiben.
Nach Testdrucken auf ganz unterschiedlichen Papieren, habe ich mich dann entschieden, dünnes Reispapier zu verwenden. Mir gefielen die Beulen im Normalpapier einfach nicht, durch Höhenunterschiede der Collagematerialien aber unvermeidlich.


Erst danach habe ich noch mehrere kleine Druckstöcke geklebt, um noch mehr Materialien in ihrer Wirkung im Druck zu testen, wie Buchstabennudeln, Filzbuchstaben, Spitze, Obstnetze oder auch Fliesenkreuze.




Dieser imposante Geselle sieht noch so lebendig aus, ist er aber leider nicht mehr!
Ute hat ihn mir geschenkt im letzten Sommer, er lag schon leblos vor ihrer Haustür.
Der Hirschkäfer ist der größte unserer einheimischen Käfer,
und er sollte auch im Mittelpunkt meiner Insekten-Frühlingspost stehen.


Meine Hirschkäfer-Collage in Arbeit, kurz vorm Aufkleben
Zutaten: Rupfen, Webstoff, Schnur, Wellpappe, Strukturtapete, Pappe, Knöpfe und feines Knoblauchnetz für die Flügel
Dieses Mal habe ich darauf geachtet, dass die Materialhöhen in etwa gleich waren.


Die Druckfarbe, eine Mischung aus Acryl-und Linolfarbe + Retarder, habe ich vor jedem Druck mit dem Pinsel auf alle erhabenen Teile aufgetragen, dann 3 Lagen Papier ins Klemmbrett gespannt: Reispapier, Seidenpapier, Kopierpapier - darüber ein Tuch und dann die Farbe mit den flachen Fingern regelrecht aufgestreichelt.


Nächster Schritt: Hintergrundgestaltung der ersten Seite mit Acrylfarbe und Schablone


Mit einem selbst gemischten Buchbinderleim (Bastelkleber + Kleister im Verhältnis 1:1) ließen sich meine (gerissenen) Drucke schön glatt aufbringen.


Tada! Seite 1 ist geschafft!
Natürlich durfte der wissenschaftliche Name nicht fehlen, gestempelt.
Fig. und das Männlich-Zeichen hatte ich noch geschnitzt...

Auf der Blattrückseite krabbeln ein paar Stempelabdrücke meines, vor 2 Jahren im Rahmen einer Insta-Challenge 'Inksektober' geschnitzten Hirschkäfers, dazu noch ein paar Infos zu diesem Krabbeltier und einem echten Eichenblattabdruck.



Die Hintergründe für Seite 3 liegen bereit,
gestaltet wieder mit gespachtelten Acrylfarben, Zahlen und Schrift sind Stempelabdrücke


Wenn auch schnell 'zusammen gehauen', so schlecht fand ich meinen Prototypen dann gar nicht, und so er durfte auch mit in meinen Postkunstbeitrag.


Auf der Rückseite Bockkäfer-Gekrabbele, darunter auch wieder ein Selbstgeschnitzter...


Alle vier Seiten, außen und innen


Kartengrüße an alle mit der schielenden Gottesanbeterin...


Käferschablonierte und passend frankierte Umschläge
rundeten dann meine Frühlingspost ab und machte sich als Nr. 3 meiner Gruppe 9 auf den Weg, inklusive der vorab verabredeten Tauschpöste.





Es kamen noch so nette Tauschanfragen bei mir an, doch hatte ich keine Kraft und Material mehr für weitere Doppelseiten, aber ein paar große Postkarten hab ich dann doch noch verschickt, gearbeitet aus Restpapieren und Seidenpapierdurchschlägen.



Zum Schluss noch ein Blick auf die beiden Hauptakteure, die Käfer-Druckplatten nach getaner Arbeit.



So schöne Krabbler und Flügler sind auch schon bei mir gelandet, die ich auf jeden Fall noch vorstellen werde, vielleicht auch erst, wenn das Insektenbuch schon gebunden ist.

Mein Dank fürs Projekt geht natürlich wie immer an die wunderbaren Organisatorinen vom Postkunstwerk  <<< wo man sich die schönsten Insektenspezies anschauen kann....
oder noch mehr auch hier auf Instagram #frühlingspost2021